Ängste halten uns oft davon ab, ins Handeln zu kommen. Sie belasten uns und beeinflussen erheblich unsere Lebensqualität. Gemeint sind Ängste vor neuen, wichtigen Situationen bzw. sinnvollen Herausforderungen. Wir alle könnten so viel tun und erreichen, uns selbst verwirklichen und unser Leben mehr genießen, wenn da nur unsere „böse Angst“ nicht wäre.
Doch Angst ist nicht dein Feind. Sie kann sogar dazu beitragen, dass du dich bewegst. Es hat einen Grund warum sie da ist und es wird Zeit, ihr zuzuhören. Angst entsteht in deinem Kopf und führt zu anderen Dingen, wie Ohnmacht, Wut, Kleinheit, Scham usw. Gedanken wie: „Hoffentlich passiert nichts….“, „Ich muss aufpassen, dass….“ nähren deine Angst.
In den ersten Lebensjahren haben wir eine ganze Reihe von Ängsten entwickelt, die uns heute noch weiter begleiten. Angst allein gelassen oder nicht geliebt zu werden, Angst vor Verlust oder Ausgrenzung, Angst vor Krankheit und Tod, Angst sich zu zeigen, Angst zu scheitern, Angst dem nicht gewachsen zu sein, Angst es im Leben nicht zu schaffen, Angst nicht den richtigen Partner zu finden…
Was ist deine größte Angst und wie schaffst du es, trotz dieser ins Handeln zu kommen? Folgende Impulse können dir helfen.
Angst annehmen
Mach dir Bewusst, dass es einen Sinn hat, dass deine Angst da ist und dann nimm ihre Anwesenheit an. Erlaube deiner Angst da zu sein und teile ihr mit, dass du jetzt bereit bist, sie zu fühlen. Durch dein bejahendes Fühlen kommen die Dinge in Fluss; dadurch kann sich etwas verändern.
Wenn Gefühle weggedrückt, statt gefühlt werden, manifestieren sie sich als Energieblockaden und schaden früher oder später deiner Gesundheit. In meinen Coachings verbinde ich dieses bewusste Fühlen gerne mit einer angeleiteten Meditation, ähnlich wie es Autor und Coach Robert Betz in seinen Meditationen tut.
Sicherheit durch Vorbereitung
Gut vorbereitet zu sein, gibt dir ein Gefühl von Sicherheit und verhilft dir zu mehr Gelassenheit. So kann es dir von großem Nutzen sein, ausreichend über das Thema, um das es geht, zu recherchieren und dich mit genügend Informationen auszustatten und sie dir so gut wie möglich einzuprägen.
Hilfreich ist es auch, von den Erfahrungswerten anderer zu profitieren. Hol dir Rat bei Experten (Freunde, Bekannte, Profis). Du wirst schnell feststellen, dass die meisten Menschen gern ihr Wissen weitergeben und ihre Erfahrungen mit dir teilen.
Darüber hinaus macht natürlich Übung den Meister. Dir steht ein wichtiges Gespräch bevor? Übe es vor dem Spiegel oder gemeinsam mit einem Freund (so erhältst du gleich Feedback und kannst dich gegebenenfalls verbessern).
Gedanken und Gefühle überspringen
Diplom-Psychologin Dr. Eva Wlodarek empfiehlt die Robotermethode, um trotz Angst ins Handeln zu kommen. Du programmierst dir praktisch ein, deine Gedanken und Gefühle zu ignorieren, um dann direkt zur Handlung überzugehen. So buchst du beispielsweise einfach die Reise nach Bali oder meldest dich für Kurs XY an.
Wenn du diesen Gedanken glaubst, hast du weiterhin einen Grund es nicht zu tun und wartest. Durch Warten kommt kein Mut. Mut kommt beim Machen. So darfst du, während du handelst, deine Angst ruhig behalten. Rückblickend betrachtet wirst du dann merken, dass es mutig war, es trotz deiner Angst zu tun.
Gedanken loslassen
Gedanken denken was sie wollen, nicht, was du willst. Mach dir bewusst, dass es möglich ist, deine Gedanken zu beobachten und du wirst feststellen, dass du nicht deine Gedanken bist. Frage dich: „Bin ich diese Gedanken oder laufen sie lediglich in meinem Kopf ab? Sind sie mir dienlich oder kann ich sie loslassen?“ Loslassen kann bedeuten, zu akzeptieren. Akzeptiere zum Beispiel, dass du deine Vergangenheit nicht ändern kannst, jedoch die Art und Weise, wie du heute daran denkst
Perfektionismus ablegen
Wie in meinem Beitrag Tipps zur Stressbewältigung schon erwähnt, ist es sehr hilfreich, den Perfektionismus abzulegen und sich bewusst zu machen, dass gut meist gut genug ist. Auch ist es nicht notwendig, immer auf den perfekten Augenblick zu warten, denn höchst wahrscheinlich wird es ihn nie geben. Wie sagt man so schön: „Irgendwas ist immer.“ Frage dich deshalb: „Wann, wenn nicht jetzt?“. Außerdem werden wir nur besser, wenn wir etwas tun und nicht wenn wir warten – Learning by doing.
Spiel die Bedeutung herunter
…und mach dir bewusst, dass du schon Schlimmeres bewältigt hast, als das wovor du Angst hast und dass, auch wenn du scheiterst, die Welt davon nicht untergeht. Oder überleg dir den schlimmsten Fall, der eintreten kann, wenn du es tust. Frage dich zunächst, wie realistisch dieses Worst-Case-Szenario ist und dann überlege dir einen Plan. Wie könntest du bestmöglich mit dieser Situation umgehen? Erstelle dir eine Liste mit Lösungsmöglichkeiten.
Ebenfalls kann es helfen, trotz Angst ins Handeln zu kommen, indem du deine Phantasie stoppst. Ersetze deinen Horrorfilm im Kopf mit positiven Bildern; denk zum Beispiel an deinen letzten Urlaub oder an einen Menschen, den du liebst.
Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, mit Angst umzugehen und sich von ihr nicht abhalten zu lassen. Angst kann lähmen und uns das Gefühl der Ohnmacht bescheren. Übernehmen wir jedoch Verantwortung und holen uns unsere Macht zurück, gelingt es uns ins Machen zu kommen, auch ohne vorherigen Mut. Hilfreich kann es zudem sein, sich in seinem Vorhaben unterstützen zu lassen. Gerne begleite ich dich auf deinem Weg und gehe mit dir den nächsten Schritt.
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