Würdest du jemanden in dein Haus einladen und ihn dann anschreien, weil du auf jemand anderen wütend bist?
Diese Frage wurde in dem wundervollen (Hör)Buch >>Wiedersehen im Café am Rande der Welt<< von John Strelecky gestellt und hatte meine Aufmerksamkeit besonders erregt. Wie lautet deine Antwort dazu? Würdest du einen Hausgast anschreien? Wohl eher nicht oder?! Du kannst davon ausgehen, dass dieser dann sicher nicht wiederkäme. Und dennoch tun viele Menschen genau dies immer wieder:

Sie laden Menschen, die sie lieben in ihr Leben ein, was weitaus bedeutender ist, als jemanden nur in sein Haus zu bitten. Dann benutzen sie diese Leute als Ventil um ihre Wut abzulassen.
Manche Menschen reden mit ihren Kindern oder ihrem Partner so, wie sie es nie mit einem Gast tun würden oder ihren Freunden. Vielleicht hast du so etwas auch schon beobachten können oder selbst erlebt. Vielleicht ist es dir sogar selber mal passiert und du hast dich einem geliebten Menschen gegenüber nicht fair verhalten und dich an ihm abreagiert, obwohl deine Wut gar nicht gegen ihn gerichtet war. Wir sind Menschen; Menschen machen Fehler und aus diesen lernt man bekanntlich. Was können wir also tun, um zukünftig anders zu reagieren? Im Buch von John Strelecky heißt es weiterhin:

Wenn wir erkennen, wie verrückt unser Verhalten ist, haben wir die Wahlmöglichkeit, es zu verändern.
Es fängt also damit an, dass du erkennst, dass etwas an deiner Reaktion nicht in Ordnung ist. Damit einher gehen der Wunsch, etwas daran zu ändern und die Entscheidung, es zukünftig anders zu machen. Deine Entscheidung ist schon ein erster Schritt in Richtung Veränderung. Entscheide dich dafür liebevoller mit den Menschen umzugehen, die du schätzt, magst und liebst – insbesondere mit dir selbst. Wir alle dürfen uns für mehr Liebe entscheiden und außerdem genauer hinschauen, zu wem die Wut eigentlich gehört. Auf wen bist du wirklich wütend?

Atmen statt auskotzen

Es ist in Ordnung sich mal zu ärgern oder wütend zu sein, doch bevor die Wut auf eine andere Person projiziert wird, empfiehlt es sich zunächst zehn Sekunden tief durchzuatmen oder die Luft anzuhalten, das lenkt deine Aufmerksamkeit von deinem Kopf auf deinen Atem. Und dann geh einfach mal an einen ungestörten Ort (ja, das Klo geht auch ;-)) und spür‘ mal rein, was da in dir vorgeht. Hilfreich dabei können dir das folgende Video vom Autor Robert Betz zum Umgang mit Ärger und Wut sowie mein Blog-Beitrag „Wohin mit meiner Wut?!“ sein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Verändern 🙂

Christiane Schwarzkopf - Herzlich-willkommen-in-meinem-Leben